So kann auch ohne mich damit weitergearbeitet werden.

Colloquium zum theaterhistorischen Erbe von Paul S. Ulrich

7./8. Juni 2024, Don Juan Archiv Wien  

Paul S. Ulrich (1944–2023) war ein Theatersammler und Theaterforscher. Seine Sammlung von Theateralmanachen und Theaterjournalen wertete er in einer selbstentworfenen relationalen Datenbank aus. Einige hunderttausend Personennamen mit Werk- und Lebensdaten sowie Spielorten hat er dabei erfasst. Kurz vor seinem Tode vermachte er sein Lebenswerk der Theaterwissenschaftlichen Sammlung der Universität zu Köln. Seine Sammlung wurde vom Don Juan Archiv Wien digitalisiert und ist auf www.theaterjournale.at recherchierbar. 
Der mit dem Don Juan Archiv assoziierte Hollitzer Verlag veröffentlichte zwischen 2022 und 2024 eine Printausgabe seiner Daten in der siebenbändigen Reihe Topographie und Repertoire des Theaters
Die Gesellschaft für Theatergeschichte, deren Vorsitzender Paul S. Ulrich von 2005 bis 2023 war, gab anlässlich seines 80. Geburtstages eine Festschrift mit dem Titel Es geht mir immer darum, Informationen zugänglich zu machen. Wege zu einer neuen Theatergeschichte heraus, in der namhafte Forscherinnen und Forscher ihrer Verbundenheit mit dem Jubilar durch einschlägige Fachaufsätze Ausdruck verliehen.

Am Freitag, den 7. und Samstag, den 8. Juni 2024 fand im Don Juan Archiv unter dem Titel So kann auch ohne mich damit weitergearbeitet werden ein international besetztes Colloquium zum theaterhistorischen Erbe von Paul S. Ulrich statt. In drei Panels zur Visualisierung der Daten, zu Datenformaten und Datenexporten sowie zu Anwendungen als Möglichkeitsräume tauschten sich Fachwissenschaftler:innen sehr engagiert über ihre Arbeit an und mit den Datensammlungen von Paul S. Ulrich aus. In einem Abschlussgespräch wurde über mögliche Förderansätze und Drittmittelanträge beraten. 
Ein besonderer Höhepunkt war die öffentliche Präsentation der letzten Bände der Reihe Topographie und Repertoire des Theaters durch den Leiter des Don Juan Archivs und Mitherausgeber Dr. Matthias J. Pernerstorfer sowie der Festschrift für Paul S. Ulrich durch die beiden Herausgeber Frank-Rüdiger Berger und Stephan Dörschel, beide im Vorstand der Gesellschaft für Theatergeschichte.

Colloquium wie Buchpräsentation waren sehr gut besucht. Nun gilt es, aus diesem Auftakt der Beschäftigung mit dem Werk Paul S. Ulrichs Funken zu schlagen für eine weiter- und tiefergehende Erforschung des deutschsprachigen Theaters des 18. bis 20. Jahrhunderts. (Stephan Dörschel)

Kontakt:
Don Juan Archiv Wien, Dr. Matthias J. Pernerstorfer, www.donjuanarchiv.at, office@donjuanarchiv.at
Gesellschaft für Theatergeschichte, Berlin, Stephan Dörschel (1. Schriftführer), schriftfuehrer1@theatergeschichte.org

 

PROGRAMM
Das Programm als PDF erhalten Sie hier.

Freitag, den 7. Juni 2024

14:00 Eröffnung
Begrüßung: Dr. Matthias J. Pernerstorfer (Don Juan Archiv, Wien)
Grußwort: Stephan Dörschel  (Gesellschaft für Theatergeschichte, Berlin)
Grußwort: Prof. Dr. Christian Neuhuber, Graz  (Thalia Germanica)

14:30 Teil 1: Visualisierung der Daten
Moderation: Dr. Nora Probst, Paderborn  
Input:   Dominik Schachten, Paderborn
             Jorit Hopp, München
             Patrick Aprent, Wien

16:00 Kaffeepause

16:30 Teil 2: Datenformate und Datenexporte
Moderation: Dr. Matthias J. Pernerstorfer, Wien
Input:  Andrea Gruber, Wien
            Marcus Ebner, Wien
            Dr. Nora Probst, Paderborn

19:00 Buchvorstellung
Festschrift: Frank-Rüdiger Berger und Stephan Dörschel (Gesellschaft für Theatergeschichte, Berlin)
Topographie: Dr. Matthias J. Pernerstorfer (Don Juan Archiv, Wien) 

Samstag, den 8. Juni 2024

10:00 Teil 3: Anwendungen und/als Möglichkeitsräum 
Moderation: Stephan Dörschel, Berlin 
Input  Statements von 6-10 Minuten
            Prof. Dr. Berenika Szymanski-Düll, München 
            Magret Berger, Wien
            Dr. Nora Probst, Paderborn
            Prof. Dr. Kristel Pappel, Tallinn
            Prof. Dr. Christian Neuhuber, Graz
            Dr. Gabriella-Nóra Tar, Cluj
            Dr. Miroslav Lukáš, Prag

14:00 Teil 4: Abschlussdiskussion
Moderation: Dr. Matthias J. Pernerstorfer, Wien
            > alle Beteiligte < 

Ort: Don Juan Archiv Wien
Trautsongasse 6/6
A – 1080 Wien

Veranstalter: Don Juan Archiv Wien; Gesellschaft für Theatergeschichte; Thalia Germanica

Kontakt: Stephan Dörschel
1. Schriftführer der Gesellschaft für Theatergeschichte 
schriftfuehrer1@theatergeschichte.org

Dr. Matthias J. Pernerstorfer, Wien (Don Juan Archiv Wien)
Stephan Dörschel, Berlin (Gesellschaft für Theatergeschichte)
Prof. Dr. Kristel Pappel, Tallinn (Thalia Germanica)

 

 

DoktorandInnen-Netzwerk

Die Arbeitsgruppe Theaterhistoriographie der Gesellschaft für Theaterwissenschaft hatte in Kooperation mit der Gesellschaft für Theatergeschichte für den 11. November 2017 erstmals Doktorandinnen und Doktoranden aus dem Bereich der Theatergeschichte zu einem „DoktorandInnen-Netzwerk“ eingeladen

Vier Doktorandinnen und ein Doktorand stellten ihre Promotionsvorhaben vor und diskutierten sie mit den anwesenden Mitgliedern der AG Theaterhistoriographie und der Gesellschaft für Theatergeschichte.

Die Veranstaltung im Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin wurde von allen Beteiligten als sehr gelungen betrachtet.

Am 8. November 2018 folgte das zweite Colloquium, diesmal in Düsseldorf im Vorfeld des 14. Kongresses der Gesellschaft für Theaterwissenschaft.

Das dritte Colloquium fand am 14. und 15. November 2019 im Schreyvogel-Saal der Hofburg in Wien statt.

Max Herrmann-Symposium 2014

Am Samstag, 22. November 2014 fand das Symposium:

Perspektiven auf Max Herrmann. 100 Jahre Forschungen zur deutschen Theatergeschichte

im Institut für Theaterwissenschaft, Grunewaldstr. 35, 12165 Berlin statt.

Das Vortragsprogramm als PDF finden hier.

Den Sondernewsletter Theatergeschichte aktuell als PDF finden Sie hier.

 

Colloquium der theatersammelnden Institutionen in Berlin

Berlins theatergeschichtliche Quellen.

Ein Colloquium der Gesellschaft für Theatergeschichte und des Archivs der Akademie der Künste, Berlin

 

Am Samstag, den 30. Juni 2007 trafen sich auf Einladung der Gesellschaft für Theatergeschichte und des Archivs der Akademie der Künste, Berlin, führende theatersammelnde Institutionen in Berlin im Clubraum der Akademie der Künste am Hanseatenweg zu einem Colloquium.

Im Einladungsschreiben betonte die Gesellschaft, sie fühle sich „laut ihrer Satzung der Förderung theaterwissenschaftlicher Forschung verpflichtet. Um hier den Forschern, aber auch den Fachkollegen einen Überblick über die theaterhistorische Quellenlage in Berlin zu verschaffen, lädt die Gesellschaft für Theatergeschichte Sie ein, über Sammelauftrag, Bestände, Recherche- und Nutzungsbedingungen Ihrer Institution ein kurzes Statement abzugeben. Hilfsweise sollen die Basisinformationen zu Ihrer Institution und den Beständen auf ein bis zwei Din A4-Seiten den Interessierten zur Verfügung gestellt werden.“

Von 16 angeschriebenen Institutionen folgten dem Aufruf damals acht Institutionen, die ihre Sammlungen vorstellten und lebhaftes Interesse an einer Fortsetzung und Verstetigung dieses Kontaktes bekundeten: die Abteilung Theater und documenta artistica der Stiftung Stadtmuseum Berlin, das Archiv des Instituts für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin, das Bundesarchiv, die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, das Landesarchiv Berlin, das Archiv der Universität der Künste Berlin, das Archiv des Deutschen Theaters, das Archiv Darstellende Kunst der Akademie der Künste.

Es sollte aber noch vier Jahre dauern, bis endlich, auf Anregung von Sylvia Marquard, damals Dramaturgin am Berliner Maxim-Gorki-Theater, und aufgrund von Überlegungen, die Thilo Wittenbecher, der Leiter des Mime Centrums Berlin zusammen mit Dr. Erhard Ertel, dem damaligen Leiter des Medienlabors des Instituts für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin, anstellten, der Runde Tisch der Berliner Theaterarchive ins Leben gerufen wurde, der sich seitdem als informeller Erfahrungsaustausch der Sammlungen in unregelmäßigen Abständen trifft und auf einer Webseite inzwischen 18 theatersammelnde Institutionen in Berlin vorstellt (www.theaterarchive.iti-germany.de/).

Stephan Dörschel